Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt auf der Bedeutung des Antizionismus für die syrische kollektive Identitätsbildung und dem Wandel dieser Bedeutung in der syrischen neusten Geschichte. Die kollektive Identitätsbildung im Staat Syrien erfolgte in den meisten Fällen überregional und umfasste mehrere Völker und Gebiete. Letztendlich bat keine dieser Dimensionen nachhaltig einen Halt für eine, auf das territoriale Syrien bezogene, syrische nationale Identität. Die Hypothese dieser Arbeit bezieht sich auf den Antizionismus. Es ist fraglich ob der Antizionismus, d. h. die radikale Ablehnung des Staates Israel, welcher sich in Syrien seit der Gründung Israels gehalten hat, der einzige identitätsbildende Faktor ist, welcher dem ethnisch gemischten, syrischen Volk eine syrische Identität bietet.