DAS FEIGENBLATT DES DARWINISMUS. Im Kreuzfeuer der Mutationskritik

Entsprechend der klassischen darwinistischen Theorie ist die organismische Evolution wie ein Vorgang, bei dem aus der formlosen Masse des organischen Werdens durch die Hand des Künstlers Selektion die atemberaubend schönen Gebilde des Organischen entstehen. Das amorphe organische Ausgangsmaterial an sich gilt nichts, und alle Form, alle Plastizität der Skulpturen ist bloß die Wirkung der Selektion. Indes wäre es doch, wollte man die Auslese im Kampf ums Dasein als das im Wesentlichen zureichende Erklärungsprinzip der Entwicklung des organischen Reiches ausgeben, wie wenn, laut Eduard von Hartmann, „ein Tagelöhner, der beim Zurichten der Steine zum Kölner Dombau mitgewirkt, sich für den Baumeister dieses Kunstwerks erklären wollte“.